Mit dem World Wide Web (WWW) kommen
neue Aufgaben auf Bibliothekarinnen und
Bibliothekare zu. Manche unserer Profession
sehen schon eine neue Morgenröte für unser
Berufsbild, wir könnten "Navigatoren im
Netz" sein, die den Benutzern und
Benutzerinnen das Netz erschließen. Mag
sein, daß dies für die Kolleginnen und
Kollegen in Stadtbüchereien in irgendeiner
Weise zutrifft, in wissenschaftlichen
Bibliotheken zeigt sich jedoch, daß die
Angestellten in den Instituten ebenso wie
manche Studierende sehr viel mehr Zeit damit
verbringen, im Netz zu surfen und sich
darüber auch mehr austauschen. Mit einem
wie auch immer gearteten
Informationsvorsprung unserer Profession
gegenüber den Benutzern ist es daher nicht
weit her ... Aber dennoch sollte unsererseits die Initiative ergriffen werden, denn oftmals ist es so, daß verschiedene Arbeitsbereiche eines Instituts sich nicht untereinander austauschen, so daß manche Suchwege und Lernerfahrungen doppelt und dreifach gemacht werden. Dies könnte vermieden werden, indem die von einzelnen gemachte Erfahrung periodisch abgefragt und weiterverteilt wird, wozu eventuell Sie besser in der Lage sind als andere. Wenn so etwas noch nicht in Ihrem Institut bzw. in Ihrer Fakultät existiert, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht ein Rundschreiben machen des Inhalts, daß Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen gute WWW-Adressen (sogenannte URLs) liefern, am besten mit einer kurzen Beschreibung, was diese Adresse bringt. Diese Adressen können Sie dann sammeln, ordnen und auf Anfrage bzw. periodisch als "URL-Pool" wieder an die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilen. Und - falls so etwas noch nicht existiert - diese Sammlung könnte auch eine Möglichkeit sein, in der WWW-Homepage des Instituts bzw. der Fakultät diese URLs als Verweise (sogenannte Links) den Studierenden anzubieten, damit auch sie von diesem Adressenpool profitieren können.
Dr. Jürgen Plieninger |